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Trainingsplattformen im Vergleich: TrainingPeaks vs. Today’s Plan vs. PerfectPace vs. Time2Tri

Martin Quitzke • 2. September 2021

In diesem Artikel erfährst du, worin sich die beliebtesten Trainingsplattformen aus Athleten- und Trainersicht im Detail unterscheiden. Dabei gehe ich nicht nur auf die Planungs- und Analysemöglichkeiten ein, sondern auch auf die Nutzerfreundlichkeit ab dem Moment der Anmeldung, auf die grafischen und strukturellen Besonderheiten, auf die Schnittstellen mit anderen Plattformen, auf die Kommunikationsfeatures, auf die gegenwärtige Verbreitung unter Sportlern und Verbändern und natürlich auch auf die unterschiedlichen Preismodelle. Abgerundet wird der Artikel mit einer Gesamteinschätzung jeder Plattform. Viel Spaß beim Lesen.

Kapitelübersicht

  1. Ein paar Hintergrundinformationen zu den Plattformen
  2. Einstieg / Anmeldung
  3. Optik und Struktur
  4. Planungs- und Analysemöglichkeiten
  5. Connectivity / Import und Export von Daten
  6. (Automatisierte) Kommunikation mit Athlet und Trainer
  7. Sonstige Features
  8. Preismodell / Testmöglichkeiten
  9. Verbreitung: Wer nutzt die Plattform schon?
  10. Gesamteinschätzung

1. Ein paar Hintergrundinformationen zu den Plattformen

TrainingPeaks

Die amerikanische Plattform TrainingPeaks basiert auf den Erfahrungen des berühmten Triathlontrainers Joe Friel (dessen bekanntestes Buch wahrscheinlich „Die Trainingsbibel für Triathleten“ ist). Entwickelt wurde TrainingPeaks 1999 hauptsächlich von seinem Sohn Dirk Friel und dem Ingenieur und Radsportler Gear Fisher. Ende der 90er suchten sie einen Weg, ihre Athleten besser zu betreuen und setzten auf das damals gerade aufkommende Internet als Plattform. TrainingPeaks entstand dann als das vermutlich erste Online-Trainingstagebuch der Welt


Die ersten Nutzer von TrainingPeaks waren in erster Linie Triathleten. Unter reinen Radsportlern gelang dem Portal erst im Jahr 2007 der Durchbruch, was vor allem daran lag, dass Bob Stapleton beim damaligen T-Mobile Team das Portal einführen ließ. Das belgische Team Lotto folgte kurz darauf, dann das Team Saxo, das Team Sky, BMC, und so weiter.


Today’s Plan

Today’s Plan ist eine australische Plattform, deswegen stehen bei der Anmeldung auch nur 2,5 Sprachen zur Auswahl: Englisch (USA und Australien) und Deutsch. Die Plattform wird zunehmend populär. Seit letztem Jahr veröffentlicht zum Beispiel die Zeitschrift triathlon die power&pace Trainingspläne auf Today’s Plan. Auch die DTU, das von Dan Lorang betreute Profiradteam Bora hansgrohe und der kanadische, japanische und australische Radsportverband nutzen Today’s Plan.


Wenn man sich selbst coacht und seinen eigenen Trainingsplan verfasst, kann man für 11€ im Monat über die Plattform einfach seine Leistungsparameter im Blick behalten und aus einer Bibliothek von 1000 strukturierten Programmen wählen. Today’s Plan bietet für 16 € im Monat aber auch die Möglichkeit, komplette Trainingspläne abzurufen und zu absolvieren. Das Onboarding läuft über ein paar Fragen zum aktuellen Fitnesszustand, welche Geräte genutzt werden, etc.


PerfectPace

Die Plattform PerfectPace kommt aus Wien. Sie wurde zusammen mit der Schweizer Triathlonlegende Roy Hinnen (der kürzlich sein neues Buch „100% Triathlon“ auf den Markt gebracht hat) entwickelt, über die Plattform kann man sich u.a. auch personalisierte Trainingspläne von Roy herunterladen.


PerfectPace hat ein Freemium Geschäftsmodell, das heißt die Basisvariante zur Trainingsanalyse ist kostenlos. Mit dem Premium-Paket erhält man Zugang zur individuellen Trainingsplanung. Die umfasst eine Workout-Datenbank, mit der man einfach per Drag-and-Drop einen Trainingsplan zusammenstellen kann, eine Leistungsvorhersage basierend auf den geplanten Workouts, und erweiterte Trainingsanalysen und Statistiken. Alternativ kann man seinen Plan auch von seinem persönlichen Trainer erstellen lassen.



Das Ultimate-AI Paket bietet, so das Versprechen von PerfectPace, jedem Athleten einen maßgeschneiderten, personalisierten und intelligenten Trainingsplan, der sich auf die individuellen Bedürfnisse anpasst. Die Plattform bietet also eine Trainingsbegleitung auf Basis von künstlicher Intelligenz – d.h. je nach Entwicklungsfortschritt passt der Algorithmus die Trainingsinhalte laufend an.


Time2Tri

Time2Tri kommt aus Mainz und ist entstanden, weil der Informatikstudent und Triathlet Soeren Kroell mit den bestehenden Plattformen unzufrieden war – also hat er genau das 2014 zum Thema seiner Abschlussarbeit gemacht und 2015 zusammen mit Stephanie Päthe Time2Tri ins Leben gerufen. Beide sind seitdem mit Herzblut dabei. Im Laufe der Jahre haben sie ein Kochbuch veröffentlicht, ein Branchenverzeichnis rund um den Triathlonsport ins Leben gerufen und zahlreiche Kooperationen u.a. mit Timo Bracht, Sailfish, Erdinger Alkoholfrei, Hannes Hawaii Tours und den zwei Jungs von Pushing Limits ins Leben gerufen. Seit diesem Jahr veröffentlicht die DTU auch Rahmentrainingspläne von Steffen Justus über Time2Tri.

2. Einstieg / Anmeldung

TrainingPeaks

Die Anmeldung und Kopplung, z.B. mit Polar Flow, läuft schnell und unkompliziert. Die Fülle an Analysemöglichkeiten sowie der Detailgrad der angefragten Daten zu Schwellenleistungen & Co. bei der Einstiegskonfiguration kann für Einsteiger allerdings überwältigend wirken. TrainingPeaks ist sehr darum bemüht, einem den Einstieg in die komplexe Plattform zu erleichtern. Dazu dienen neben zahlreichen Hilfe-Artikel auch Video-Tutorials oder aufgezeichnete Zoom-Calls, in denen Trainern die wichtigsten Tools nähergebracht werden.


Today’s Plan

Das Onboarding bei Today’s Plan läuft in meinen Augen nicht so smooth wie bei anderen Plattformen. Bei der Erstanmeldung wird man z.B. aufgefordert, seine Schwellenleistung und -herzfrequenz für alle (!) ausgewählten Sportarten anzugeben. Das kann Einsteiger leicht überfordern. Auch das Onboarding als Coach ist verwirrend: Nachdem man seine Sportarten bei der Anmeldung angeben musste, muss man die Felder im Onboardingprozess wieder leeren, um weiter klicken zu können. Da gibt es auf jeden Fall noch ein paar Bugs, die behoben werden müssen.


PerfectPace

Die Anmeldung und Synchronisation der Sportdaten (getestet mit Polar Flow) funktioniert problemlos. Nachdem man sich kostenlos als Athlet registriert hat, kann man sich vom Support für einen Monat testweise (d.h. kostenlos) für den Trainer Account freischalten lassen. Auf der Homepage kann man ein Quiz machen, das einem verrät, welches Abo zu einem passt. Ich habe es mal ausprobiert, mir wurde gleich das Ultimate AI Paket für 40 Euro im Monat empfohlen…probier‘ es auch mal aus, bin gespannt was dir empfohlen wird 😊


Time2Tri

Die Anmeldung erfolgt problemlos, leider hat es in meinem Fall einen halben Tag gedauert, bis die Synchronisation mit Polar Flow tatsächlich funktioniert hat. Soeren, einer der beiden Gründer von Time2Tri, geht über den Chat im Programm aktiv auf die Nutzer zu und bietet Hilfe an bzw. gibt Hinweise auf die neuesten Entwicklungen. Trainer können Time2Tri Coach 14 Tage lang kostenlos testen.

3. Optik und Struktur

TrainingPeaks

Die Struktur ist leicht nachvollziehbar. Die Optik erinnert dagegen noch ein bisschen an das letzte Jahrhundert, als graue Flächen und Boxen das Gestaltungsmittel der Wahl waren – absolut nicht state of the art! Unterstützt durch ein Ampelsystem sieht man als Coach auf einen Blick, welche Athleten ihre Trainingseinheiten in den letzten Tagen wie präzise erfüllt haben – was sehr praktisch ist, wenn man viele Athleten gleichzeitig betreut.

TrainingPeaks - Laufanalyse mit Laps & Splits Darstellung

Today’s Plan

Das Dashboard und die Diagramme sind ansprechend und leicht zu lesen. Schön ist auch, dass man sich die Anzeige entweder in separaten Fenstern oder als Reiteransicht strukturieren kann – je nachdem, was man bevorzugt. Die Kalenderansicht glänzt dagegen mit einer ziemlich altmodischen Optik und zahlreichen grauen Kästen, die 90er lassen auch hier schön grüßen…da ist noch viel Luft nach oben!

Today's Plan - Kalenderansicht mit geplanten und abgeschlossenen Einheiten

PerfectPace

Die Optik ist ansprechend und modern. Das Dashboard wirkt aufgeräumt und bietet, unterstützt durch eingängige Farbdifferenzierungen, auf einer Seite eine gute Übersicht über die wichtigsten Trainingsdaten wie beispielsweise Zeit in Geschwindigkeits-, Leistungs- oder HF-Zonen, zeitliche Entwicklung der Form und Ermüdung, uvm.

PerfectPace - Athleten Dashboard

Time2Tri

Time2Tri glänzt mit einer äußerst ansprechenden Optik mit freundlichen Farben und witzigen Icons. Man sieht, dass die Plattform von jungen Gründern betrieben wird, die auf dem neuesten Stand sind, was modernes User Interface Design angeht. Die User Experience, also der strukturelle Aufbau der Gesamtplattform, ist dagegen noch ganz schön sperrig: Es gibt unterschiedliche Bereiche für Athleten und Coaches, die man in der Webansicht nicht parallel ausführen kann. Wenn ich also als Coach eingeloggt bin, kann ich nicht meine eigenen Trainingsdaten in der Athleten-Sicht öffnen, sondern muss mich erst als Coach ausloggen. Das stört auf Dauer schon sehr. Man braucht auch zwei verschiedene Apps („Athlete“ und „Coach“) auf dem Handy, um beide Funktionen auszuführen – als Nutzer fände ich eine Anwendung für alles schöner.

Time2Tri - Kalenderansicht mit geplanten und abgeschlossenen Einheiten

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4. Planungs- und Analysemöglichkeiten

TrainingPeaks

Die Analysemöglichkeiten von Trainingsdaten auf TrainingPeaks ist enorm umfangreich. Auch die langfristige Saisonplanung wird auf eine sehr angenehme Art unterstützt: Anhand von Daten zur wöchentlichen Trainingsverfügbarkeit, dem angestrebten Trainingszyklus (d.h. Ruhewoche aller 3 oder 4 Wochen) und dem Fitnessniveau zu Beginn der Planung generiert das System einen Vorschlag zur Vorbereitung auf definierte Wettkämpfte (die in der Priorität mit A, B, C gekennzeichnet werden können) als Jahrestrainingsplan (ATP = Annual Training Plan).

TrainingPeaks - Jahrestrainingsplan (ATP Annual Training Plan) anlegen
TrainingPeaks - Automatisch generiertes Gerüst für Jahrestrainingsplan

Mit dem Workout Builder können die einzelnen Abschnitte einer Trainingseinheit strecken- oder zeitbasiert detailliert geplant werden: Aufwärmen, Tempoeinheiten, Intervalle, lange Grundlageneinheiten, uvm. Und natürlich das Cool-Down zum Abschluss. Absolvierte Einheiten können mit aussagekräftigen Charts zum Leistungs- und Geschwindigkeitsverlauf im Detail ausgewertet werden, das Dashboard kann frei konfiguriert werden. Schön ist auch die Anzeige der Peak Performances, also die All-time-highs in Bezug auf unterschiedliche Zeitintervalle (z.B. Maximalleistung über 5s vs. 20min etc.).

TrainingPeaks - Grafische Analyse Zwift Ride mit Puls, Leistung, Geschwindigkeit im Zeitverlauf

Man kann sich nicht nur einzelne Workouts in verschiedenen Ordnern abspeichern und per Drag and Drop einfügen, sondern auch komplette Trainingspläne über viele Wochen schreiben und diese dann „in einem Rutsch“ auf den Kalender eines Athleten übertragen. Die Bandbreite möglicher Trainingstypen ist eingeschränkt. Es gibt seltsamerweise zwei Workouts (Custom und Other) mit dem gleichen Icon, dafür aber keins für Mobilitätsübungen oder Yoga. Das, muss ich sagen, stört mich schon ziemlich an TrainingPeaks, weil alle anderen Plattformen diese Trainingsformen mittlerweile anbieten.

TrainingPeaks - Verfügbare Workout Kategorien

Die langfristige Entwicklung der Belastung, Ermüdung und Fitness sieht man im Performance Management Chart (PMC). TrainingPeaks nutzt mit dem Fitness-Fatigue-Modell dabei die gleichen Parameter wie z.B. Today’s Plan:

  • Chronic Training Load (CTL, durchschnittliche Belastung der letzten 42 Tage)
  • Acute Training Load (ATL) bzw. Ermüdung (durchschnittliche Belastung der letzten 7 Tage)
  • Training Stress Balance (TSB = CTL von gestern – ATL von gestern) gibt die aktuelle Form an, in intensiven Phasen rutscht der TSB Score deutlich ins negative)
TrainingPeaks - Dashboard mit Performance Management Chart und Fitness Summary

Wenn man seine TrainingPeaks App öffnet, sieht man diese drei Werte auch gleich zu Beginn und weiß damit sofort, wo man gerade steht.


Today’s Plan

Auch Today’s Plan bietet sehr umfangreiche Planungs- und Analysemöglichkeiten. In der Saisonplanung kann man auf allgemein anerkannte Standardphasen setzen oder auch eigene Phasen benennen. Letzteres finde ich super, denn das kann man bei vielen anderen Plattformen nicht.


Die Saisonplanung wird als Säulendiagramm angezeigt. Dazu gibt es eine Filterfunktion, welche Events angezeigt werden sollen. Bei der Planung einzelner Einheiten kann man als Coach unterscheiden, ob man die Einheit basierend auf Geschwindigkeit, Leistung oder Herzfrequenz vorgeben möchte. Zudem können eigene Medien wie z.B. YouTube Videos in der Trainingseinheit verlinkt werden

Today's Plan - Eingabemaske zur Anlage eines neuen Workouts

Schauen wir uns mal an, wie die Workoutplanung funktioniert. Als Coach ist die Erstellung von Workouts für Athleten etwas seltsam: Um einem Athleten ein Workout zu planen, muss man die Person „impersonaten“ (also an seiner/ihrer Stelle agieren), erst dann kann man ein Workout erstellen. Ich verstehe nicht, warum das so kompliziert gelöst wurde?! Wenn man dann ein neues Workout anlegen will, muss man „Unstrukturiertes Workout anlegen“ klicken – Das klingt ganz schön holprig.

Today's Plan - Unstrukturiertes Training in der Kalenderansicht hinzufügen

Man kann, wie auch bei allen anderen Plattformen, Favoriten anlegen. Außerdem kann die Workout Bibliothek nach Sportart gefiltert werden. Auch die Workout Priorität kann angegeben werden. Das macht die Priorisierung einfacher für den Athleten, wenn die Zeit nicht für alles reicht.



Today’s Plan kalkuliert zahlreiche Leistungs- und Erholungsparameter, als Coach kann man sich über die Plattform ein sehr genaues Bild über den Fitness- und Erholungszustand des betreuten Athleten machen. Die Plattform nutzt drei Kernparameter der Ermüdungsanalyse, das sind genau die gleichen wie z.B. bei TrainingPeaks:

-         CTL: Chronological Training Load (Durchschnitt letzte 42 Tage)

-         ATL: Acute Training Load (Durchschnitt letzte 7 Tage)

-         TSB: Training Stress Balance = CTL – ATL (wird auch relativ in % angegeben)

Today's Plan - Analyse Intervalleinheit Laufen mit Geschwindigkeit, Leistung, Herzfrequenz, Höhe, etc.

Die Analysemöglichkeiten absolvierter Einheiten sind vielfältig. Das Programm kann z.B. automatisch auf Peak Performances, also z.B. die höchste Leistung im Verlauf von 5 Sekunden oder 20 Minuten, filtern. Die Fülle an 3-Buchstaben-Akronymen kann jedoch insbesondere Einsteiger in die Trainingsanalytik schnell überfordern bzw. abschrecken.

Today's Plan - Analyse Intervalleinheit Laufen mit Geschwindigkeit, Leistung, Herzfrequenz, Höhe, etc. (Teil 2)

Nach einer absolvierten Einheit, aber auch zu jeder anderen Zeit, können Athleten ihr Wohlbefinden nach einer außergewöhnlich hohen Bandbreite an Parametern bewerten: Ernährungsqualität, Gefühlslage, Muskelkater, Schlafqualität, Müdigkeit, Trainingsleistung, … In Summe kann man sagen, dass Today’s Plan wirklich eine enorme Bandbreite an Planungs- und Analysemöglichkeiten bietet.


PerfectPace

Im Kalender werden die Trainingseinheiten geplant bzw. die Vorgaben des Coaches oder der KI angezeigt.

PerfectPace - Kalenderansicht mit geplanten und abgeschlossenen Trainingseinheiten

Coaches können in der Jahresansicht durch Ziehen von Bereichen mit der Maus definieren, von wann bis wann die Allgemeine Vorbereitung, die Aufbauphase, die Wettkampfphase und die Übergangsphase gehen soll und erhalten dazu schön zusammengefasst nützliche Informationen, worauf man bei der Planung der unterschiedlichen Phasen achten sollte bzw. worauf der Trainingsfokus liegen sollte.

PerfectPace - Beschreibung der Trainingsperioden im Jahrestrainingsplan

Im Dashboard sieht man prägnant zusammengefasst die wichtigsten Leistungsdaten der bereits absolvierten Trainingseinheiten.

PerfectPace - Dashboard mit Trainingsumfang, Trainingseinheiten, Zeit in Geschwindigkeitszonen, Zeit in Herzfrequenzzonen, Performance Management Chart

Der Workout-Editor ist einfach zu bedienen und erlaubt die Vorgabe anhand von unterschiedlichen Parametern wie Leistungszone, Pace, Herzfrequenz, etc.

PerfectPace - Workout Editor

Dabei ist es auch möglich, den Leistungsbereich oder die Herzfrequenz passend zum Athleten variabel anzugeben.

PerfectPace - Variable Angabe der Herzfrequenz und Leistungszone in der Beschreibung einer Trainingseinheit

Über die Definition der Standard-Trainingszeiten kann man nicht nur den gewünschten Ruhetag (z.B. Donnerstag) festlegen, sondern auch genau spezifizieren, an welchen Tagen man wie viel Zeit zu trainieren hat. Diese Funktion ist auch für die Trainer-Athleten-Kommunikation sehr hilfreich, weil der Trainer dadurch sofort sehen kann, wie viel Zeit der Athlet an welchen Tagen zur Verfügung hat. Die Trainingszeiten können sogar sportartspezifisch eingegeben werden. Das heißt, dass ich als Athlet genau definieren kann, wann ich meine Schwimmzeiten habe, wann ich z.B. Zugang zur Kraftkammer habe oder auch, wann ich meine Rad- und Lauftrainings machen möchte. Um ehrlich zu sein, ist das in meinen Augen ein wenig hilfreiches Feature, da es den meisten gecoachten Athleten reicht zu wissen, welche Einheiten an welchen Tagen zu absolvieren sind (die genaue Uhrzeit ist dafür unerheblich).


Der Ultimate-AI Trainingsplan, das Kronjuwel der Plattform, ist für Athleten geeignet, die sich selbst trainieren wollen ohne über das Ziel hinaus zu schießen. Ich zitiere hier mal Florian, den CEO von PerfectPace: „Der Einfluss der geplanten Einheiten auf die Leistungsfähigkeit des Athleten wird über das in der Sportwissenschaft etablierte Fitness-Fatigue Modell abgeschätzt. Nachdem eine Einheit durchgeführt wurde, wird ihr Trainingseffekt an Hand von Leistung, Geschwindigkeit oder Herzfrequenz (je nach verfügbaren Daten und Sportart) berechnet. Wenn sich Abweichungen vom Plan ergeben, etwa weil die Einheit anders ausgeführt wurde als geplant, oder ganz ausgefallen ist, wird der Plan automatisch adaptiert, um weiterhin das bestmögliche Ergebnis für den Athleten zu erzielen.“


Die KI errechnet also einen individuellen Trainingsplan basierend auf den individuellen Leistungsdaten, ausgeführten Trainingseinheiten, dem Saisonziel und der verfügbaren Trainingszeit. Athleten neigen ja oft dazu, zu viel zu trainieren und die nötigen Regenerationszeiten nicht einzuhalten. Das kann zu ungewollten, länger andauernden Erschöpfungszuständen führen. Der Algorithmus von Perfect Pace analysiert die Trainingsdaten daraufhin und erkennt, wann die Intensität hochgeschraubt werden kann oder wann ein Ruhetag notwendig ist.


Time2Tri

Die Saisonplanung ist klar und einfach strukturiert, allerdings ohne so viele Begleitinformationen zu den relevanten Trainingsreizen je Zyklus wie bei den anderen drei Plattformen. Wettkämpfe und wichtige Termine können eingetragen werden. Die Trainingsplanung ist eingeteilt in drei Vorbereitungsperioden (VP1-3), eine Übergangsperiode (ÜP), die unmittelbare Wettkampfvorbereitung (UWV) und die Wettkampfperiode (WP). Schön wäre, wenn man die Perioden customizen könnte, also zum Beispiel mehrere Übergangsperioden einplanen könnte, wie das z.B. bei Today’s Plan möglich ist. Über das Plus-Icon kann der Wochentyp eingestellt werden (Belastungswoche = Feuer vs. Entlastungswoche = Mond)



Im Reiter „Wochen“ findet die Planung und Analyse der einzelnen Trainingseinheiten statt. Der Erfüllungsgrad wird auch hier farblich gekennzeichnet. Grau: Geplant bzw. Erfüllungsgrad unbekannt. Orange: Einheit teilweise erfüllt. Grün: Einheit erfüllt. Rot: Einheit übererfüllt (ab 120% Erfüllungsgrad)

Time2Tri - Kalenderansicht mit geplanten und abgeschlossenen Trainingseinheiten

Schauen wir uns mal an, welche Analysefunktionen Coaches am Beispiel einer GA1 Laufeinheit zur Verfügung stehen:

  • Kartenansicht der gelaufenen Strecke
  • Säulendiagramm mit Rundengeschwindigkeiten, Puls kann überlagert dargestellt werden
  • Zwischenzeiten / Puls / Geschwindkeit / … als Tabelle
  • HF-Verlauf und Anteil in den jeweiligen Trainingszonen
  • Pace-Verlauf (Segment kann eingegrenzt werden)
  • Höhenmeter-Verlauf (Segment kann eingegrenzt werden)
  • Schrittfrequenz-Verlauf (Segment kann eingegrenzt werden)
  • Darstellung der zusammengeführten Aktivitäten (erfolgt automatisch)
  • Anzeige des Geräts, mit dem die Daten aufgezeichnet wurden
  • Notizen und Kommentare des Trainers / Athleten
  • Fotoimport möglich
Time2Tri - Auswertung GA1 Laufeinheit mit Geschwindigkeitsverlauf, Herzfrequenzverlauf und Zeit in Herzfrequenzzonen

Ähnliche Funktionen stehen natürlich auch bei indoor bzw. outdoor Radeinheiten, Krafttraining, und allen anderen Sportarten zur Verfügung. Was Time2Tri besonders macht, sind zwei nützliche Tools:

  • Ein Pace-Rechner, der Dauer, Distanz, Pace/Geschwindigkeit berechnet. Man gibt zwei Werte ein, um den Dritten berechnen zu lassen.
  • Eine Intervall-Übersicht: Hier kann man sich die Zeiten anzeigen lassen, die man in einem Intervall vorgegebener Länge und Geschwindigkeit laufen muss (bzw. andersherum).

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5. Connectivity / Import und Export von Daten

TrainingPeaks

TrainingPeaks ist enorm kompatibel in beide Richtungen: Workouts können z.B. direkt auf die Garmin Uhr oder als Zwift Workout exportiert werden und die Leistungsdaten von Zwift nach dem Workout auch umgekehrt wieder direkt importiert werden. Letzteres geht auch bei Today’s Plan, aber nicht bei Time2Tri oder Perfect Pace.


Die Synchronisation zwischen Polar und TrainingPeaks ist extrem schnell: Wenn ich meine Polar Uhr mit Polar Flow synchronisiere, bekomme ich noch eher eine Pushnachricht, dass mein Workout auf TrainingPeaks verfügbar ist, als mir Polar Flow selbst anzeigt, dass die Synchronisation der Daten abgeschlossen ist.


Today’s Plan

Today’s plan synchronisiert sich mit einer großen Bandbreite an Sportplattformen und Geräten (u.a. Zwift, Stages Cycling, Garmin, Polar, Suunto, powertap, uvm.). Absolvierte Zwift Workouts können also, genau wie bei TrainingPeaks, direkt in Today’s Plan exportiert und sekundengenau auf die Entwicklung der Leistung, Trittfrequenz, etc. analysiert werden. Die Qualität der Synchronisation war in meinem Test teilweise problematisch: Der Polar Account meiner betreuten Athletin war schon mehrere Tage mit Today’s Plan verbunden, die Synchronisation der Daten hat aber erst nach ca. 3 Tagen funktioniert, was dazu führte, dass die ersten Einheiten gar nicht synchronisiert wurden. Leider ein ziemlich enttäuschender erster Eindruck.


PerfectPace

Ganz allgemein gesprochen kann man .fit, .tcx und .gpx Dateien zur Synchronisation bei PerfectPace hochladen. Historische Daten können synchronisiert werden, wenn der Athlet diese auch bei Strava trackt – wenn man seine Daten auf Strava in ein Archiv packt, kann dieses anschließend bei Perfect Pace hochgeladen werden. Polar Daten werden nur ab Herstellung der Verbindung synchronisiert.


Leider besteht aktuell noch keine Synchronisationsmöglichkeit von Zwift mit Perfect Pace. Das ist in meinen Augen ein großer Nachteil der Plattform, da viele Athleten mittlerweile mit Zwift trainieren. Auf der Homepage steht dazu: „Zwift hat sich leider entschieden keine Schnittstelle anzubieten, über die PerfectPace deine Daten synchronisieren kann. Momentan musst du deine Zwift Fahrten manuell bei PerfectPace hoch laden. Wenn du uns helfen möchtest, dass Zwift eine Schnittstelle zu PerfectPace zur Verfügung stellt, schicke bitte dieses vorgeschriebe Email an Zwift […].“


Time2Tri

Die Web- und Smartphone-Anwendungen laden relativ lange und reagieren im Vergleich zu anderen Plattformen auffallend zeitverzögert. Auch Time2Tri ist bisher nicht direkt mit Zwift gekoppelt, d.h. Trainingsergebnisse können nicht importiert und analysiert werden. Immerhin klappt der Datentransfer in die andere Richtung, denn man kann Zwift-Vorgaben als Datei exportieren.



Im Vergleich zu großen Plattformen, insbesondere TrainingPeaks, erfolgt die Synchronisation der Daten teilweise recht langsam. Insbesondere am Anfang, wenn man die Verbindung einrichtet, kann es zu längeren Wartezeiten kommen. Meine betreute Athletin musste nur ein paar Minuten warten, in meinem Fall hat es einen halben Tag gedauert, bis die Synchronisation mit Polar Flow tatsächlich funktioniert hat. Immer noch besser als bei Today’s Plan, da kann das auch mal 3 Tage dauern. Die Synchronisation mit Polar Flow kann übrigens explizit manuell angestoßen werden, das wiederum ist super.

6. (Automatisierte) Kommunikation mit Athlet und Trainer

TrainingPeaks

Die Workouts können, wie bei den anderen Plattformen auch, von Trainer und Athlet kommentiert werden. Als Athlet bekommt man regelmäßig eine Update-Mail, in der die anstehenden Workouts der nächsten Tage beschrieben werden.

TrainingPeaks - E-Mail mit anstehenden Trainingseinheiten

Nach einem absolvierten Workout bekommt der Trainer wiederum sofort eine E-Mail Benachrichtigung, dass ein Athlet eine Einheit abgeschlossen hat. Da fällt nichts runter, jeder bleibt auf dem neuesten Stand.


Today’s Plan

Wenn man sich als Coach neu bei Today’s Plan registriert, wird man per E-Mail mit einem Onboarding Guide begrüßt. Today‘s Plan sendet Athleten automatisch eine E-Mail, wenn neue persönliche Bestleistungen aufgestellt oder Schwellenwerte verändert wurden.

Today's Plan - Glückwunsch zum neuen GOLD Erfolg

Zudem gibt es E-Mail Templates, die ein Coach seinen Athleten zusenden kann – z.B. eine wöchentliche Zusammenfassung der absolvierten Einheiten je Sportart (Anzahl, gefahrene Strecke, etc.)


PerfectPace

Die E-Mail Kommunikation mit PerfectPace läuft schnell und problemlos. Im Gegensatz zu den anderen Plattformen ermöglicht PerfectPace interessierten Coaches, die Plattform einen ganzen Monat lang (!) mit bis zu drei verbundenen Athleten zu testen – stark! Die Trainer Accounts sind Erweiterungen der normalen Accounts, man muss sich also nicht auf zwei verschiedenen Apps oder Logins (wie z.B. bei Time2Tri) anmelden, sondern kann alles über einen Login regeln.


Time2Tri

Der Gründer (Soeren) antwortet sehr schnell auf Nachrichten in der Plattform, fragt nach wie man mit den Funktionen zurechtkommt und schlägt auch proaktiv neue Features vor, die kürzlich live geschaltet wurden. Außerdem ist ein interner Messenger mit dem Customer Support verfügbar, das Nachrichtensymbol ist allzeit als „floating icon“ sichtbar. Natürlich kann man auch bei Time2Tri sowohl als Trainer als auch als Athlet jede Einheit kommentieren. Bei Bedarf können auch ergänzende Daten/Dateien hochgeladen werden.

7. Sonstige Features

PerfectPace

Neben der eigenen oder KI-gestützten Planung kann man auch die Spezialtrainingspläne von Roy Hinnen je nach Abo kaufen oder nutzen, z.B. die 70.3 Bestzeit steigern oder in 9 Monaten die Hawaii Quali schaffen.


Time2Tri

Neben der reinen Trainingssteuerung bietet Time2Tri im Bereich „Entdecken“ eine Reihe weiterer Infos, zum Beispiel:

  • In der „Knowledge Base“ stehen zahlreiche spannende Artikel zum Thema Ernährung uvm.
  • Triathlonrelevante Unternehmen werden in „Branches“ gelistet
  • Man kann Communities beitreten
  • „Trainingspläne“: Einsteigerpläne der DTU und anderen Anbietern
  • „Programme“: Hier können einzelne Programme (z.B. für das Schwimmtraining) von Pushing Limits und anderen angezeigt und in den eigenen Plan übernommen werden
  • Der Punkt „Veranstaltungen“ ist im Moment leider noch leer
  • „Packlisten“ zeigt verschiedene Vorschläge von HHT, Time2Tri und verschiedenen Privatpersonen

8. Preismodell / Testmöglichkeiten

TrainingPeaks

Für Athleten bietet TrainingPeaks ein sog. „Freemium Modell“, wie man es auch von Spotify und anderen Plattformen kennt: Die Basisversion ist kostenfrei, die Premiumversion kostenpflichtig.



Der „Basic“ Tarif kostet 0€ / Monat. Das reicht, um die eigenen Workouts zu tracken und sich selbst Ziele zu setzen. Man bekommt dann allerdings keine detaillierten Auswertungsmöglichkeiten, weswegen die Basic Membership de facto wertlos ist. Um die Premium Features auch als Basic Member kennenzulernen, hat man die ersten 14 Tage vollen Zugriff auf alle Planungs- und Analysetools, danach wird man automatisch auf Basic zurückgestuft. Die folgenden Features sind nur Premium Abonnenten zugänglich:

TrainingPeaks - Darstellung der Premium Features im Bezahlmodell

Den „Premium“ Tarif kann man mit verschiedenen Zeithorizonten buchen:

  • Jahresvertrag 9,92 $ / Monat
  • Quartalsvertrag 16,33 $ / Monat
  • Monatsvertrag19,95 $ / Monat


Für Trainer bietet TrainingPeaks die folgenden zwei Preismodelle, aber eine sog. Start-up Fee von $99 Dollar ist in jedem Fall mit dabei. Jeder Coach kann jeden Athleten für 9 $ / Monat auf Premium upgraden.

TrainingPeaks - Preismodelle für Coaches (Basic und Unlimited)

Der „Basic“ Tarif kostet 19 $ / Monat. Damit kann man bis zu vier Athleten coachen, ein Athlet kann auf Premium Status upgegraded werden. Der „Unlimited“ Tarif kostet 49 $ / Monat. Damit kann ein Trainer unbegrenzt viele Athleten im Basic Tarif coachen, auch hier kann ein Athlet auf Premium Status upgegraded werden.


Ein Hinweis für Trainer: Wenn man die Coach Version nach der Testperiode nicht sofort abonniert, sondern noch ein paar Tage wartet, lockt TrainingPeaks mit einem 25% Rabatt auf die monatlichen Kosten – Geduld lohnt sich in diesem Fall also auf jeden Fall :)


Today’s Plan

Die Nutzung der Plattform ist für Coaches kostenlos und kostet nur deren trainierte Athleten etwas. Aus Athletensicht ist das maximal unattraktiv: man bezahlt für das Coaching und dann nochmal zusätzlich für die Plattform. Immerhin darf man die Plattform 7 Tage lang kostenlos testen.


Als Athlet hat man zwei Tarifoptionen:

  • „I train myself“ mit systemgenerierten Trainingsplänen, Tools und Analysen: Monatlich 16€ bzw. jährlich 159€.
  • “I have a coach or I structure my own training” ohne vorgefertigte Trainingspläne kostet monatlich nur 11€ und jährlich 89€.


PerfectPace

PerfectPace glänzt mit einer sehr fairen Preisgestaltung sowohl für Trainer als auch für Athleten:

  • Keine Grundgebühr
  • Keine Set-up Kosten
  • Jederzeit kündbar


Für Athleten gibt es das schon von TrainingPeaks bekannte Freemium Modell.

PerfectPace - Abomodelle für Athleten (Basic, Premium, Ultimate AI)

Der ganze Stolz der Plattform ist das „Ultimate AI“ Paket, welches man für stolze 39,90 € pro Monat buchen kann. Dabei wird Künstliche Intelligenz genutzt, um die Saison auf den Punkt genau zu planen. „100% Wissenschaft / 100% Individuell / 100% Adaptiv“ – sagen die Anbieter.

PerfectPace - Beschreibung des Ultimate AI Algorithmus (Homepage Auszug)

Auch für Trainer bietet PerfectPace ein sehr faires Preismodell: Pay-per-athlete (7,90 €/Athlet pro Monat), maximal 79 € für beliebig viele Athleten. Perfect Pace ist damit sowohl bei wenigen betreuten Athleten (aufgrund der fehlenden Grundgebühr) als auch bei sehr vielen Athleten (aufgrund der Deckelung bei 79 €) echt günstig.

PerfectPace - Preismodell für Coaches

Time2Tri

Time2Tri bietet Athleten als dritte Plattform im Bunde ebenfalls das Freemium Modell an. Das Premium Abo ist dabei mit 7€ pro Monat vergleichsweise günstig. Athleten werden kostenlos auf Premium hochgestuft, wenn sie von einem Coach betreut werden (die Kosten übernimmt dann der Coach). Der Vertrag ist monatlich kündbar, bei einer Mindestvertragslaufzeit von einem Monat

Time2Tri - Preismodelle für Athleten (Basis und Premium)

Für Coaches gibt es einen gestaffelten Grundpreis. Bei max. vier betreuten Athleten beträgt der Grundpreis 19,99 € im Monat. Ab fünf betreuten Athleten erhöht sich der Grundpreis auf 29,99€ pro Monat. Dazu kommen variable Kosten pro Athlet: Der erste Athlet ist kostenlos, jeder weitere kostet zusätzlich 6,99€ pro Monat (ohne Deckelung).

Time2Tri - Preismodell für Coaches mit mehr als 4 betreuten Athleten

9. Verbreitung: Wer nutzt die Plattform schon?

TrainingPeaks

TrainingPeaks ist quasi das Nonplusultra zur Planung, Auswertung und Dokumentation von Trainingseinheiten und wird von unzähligen Hobbysportlern, Profiteams, nationalen Sportverbänden und Coaches weltweit eingesetzt. Damit ist auch der Wechsel eines Athleten von einem Coach zum anderen häufig problemlos, da die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass beide die gleiche Plattform nutzen.

TrainingPeaks - Referenzen (Auszug)

Today’s Plan

Today’s Plan gewinnt international zunehmend an Popularität. Zu den Nutzern gehören bisher u.a.:

Today's Plan - Referenzen (Auszug)

PerfectPace

Nutzerbasis nicht bekannt


Time2Tri

Time2Tri ist im Vergleich noch eine recht kleine Plattform, die aber noch viel geplant hat. Aktuell wird das Tool u.a. von Hannes Hawaii Tours / PRO Training Tours und Paceheads genutzt. Dazu kommen noch mehrere Partner wie die DTU oder Pushing Limits, die Trainingspläne auf der Plattform veröffentlicht haben.

Time2Tri - Referenzen (Auszug)

10. Gesamteinschätzung

TrainingPeaks

TrainingPeaks ist die Plattform, die von den meisten Athleten und Coaches genutzt wird, und das zu Recht. Sie bietet tolle und sehr umfangreiche Analyseoptionen und ist sehr weitreichend mit allen möglichen Device und Trainingsplattformen vernetzt. Coaches werden umfassend dabei unterstützt, die Jahrestrainingsplanung ihrer Athleten zu erstellen. Die effiziente Betreuung vieler Athleten wird durch eine ganze Menge Features unterstützt: Neben Einzel-Workouts können auch mehrmonatige Programme gespeichert und Athleten per Drag and Drop zugewiesen werden.


Schönheitsfehler hat die Plattform bei der Vielfalt der verfügbaren Workouts (Stichwort Yoga bzw. Mobilitätstraining), der überholungsbedürftigen Optik und der knackigen Sign-Up Fee von 99 Dollar. Da es eine amerikanische Plattform ist, werden auch deine Daten dort gehostet.


Today’s Plan

Today’s Plan ist, so wie TrainingPeaks auch, analytisch enorm stark. Die Ermüdungsanalyse basiert wie auch bei den meisten anderen Plattform auf dem Fitness-Fatigue-Modell. Trainingsergebnisse können in jede nur denkbare Richtung analysiert und gefiltert werden und Athleten können ihr Wohlbefinden mit einer Fülle an Parametern beschreiben.

Mich überzeugt auch die Connectivity mit anderen Sportplattformen. Today’s Plan ist neben TrainingPeaks die einzige getestete Plattform, bei der man seine Zwift Workouts direkt (d.h. ohne Umwege über Strava, Garmin Connect oder ähnliches) synchronisieren kann.


Die Plattform hat aber durchaus auch ihre Tücken. Fangen wir mal mit der altmodischen Optik an, besonders in der Kalenderansicht: Da ist noch viel Luft nach oben, ähnlich wie TrainingPeaks. Wenn man dann in die Datenanalyse wechselt, sieht die Darstellung zum Glück schon deutlich ansprechender aus. Bei der Neuanmeldung, der Übersetzung aus dem Englischen ins Deutsche, dem Anlegen von Trainingseinheiten, etc. gibt es auch noch ein paar Bugs und Stolpersteine. Das Tool wirkt in meinen Augen noch nicht 100%ig ausgereift und Einsteiger könnten sich von der Fülle an Akronymen erschlagen fühlen.


Für Coaches kostet die Nutzung der Plattform nichts, für Athleten dagegen auf jeden Fall etwas – es gibt keine herunter gestrippte Basisversion. Dieses Preismodell ist aus der Sicht eines von einem Coach betreuten Athleten sehr unattraktiv, da man zusätzlich zu den Coachingkosten auch noch die monatlichen Kosten für die Plattform tragen muss. Das kann ich nicht nachvollziehen, denn dieser Faktor kann bei der Trainerwahl durch einen Athleten durchaus eine Rolle spielen.


PerfectPace

PerfectPace ist eine sehr potente österreichische Plattform mit dem Know-How von Roy Hinnen als Urgestein der Triathlontrainer-Szene im Hintergrund. Das Ultimate AI Feature ist eine tolle Möglichkeit für Sich-selbst-trainierende zur Vermeidung von Übertraining und für Trainer zur Unterstützung des Coachings, allerdings zu einem stolzen Preis von ca. 40€ im Monat. Die Plattform bietet eine intuitive Struktur und klare, auf das wesentliche reduzierte Leistungsanalysen im Dashboard mit moderner Optik.

Die Preisgestaltung ist die fairste, die ich auf dem Markt gefunden habe. Keine Grundgebühr, keine Set-up Kosten – super! Trainer zahlen pro Athlet nur 7,90 € und maximal 79 €, unabhängig von der Anzahl trainierter Athleten. Athleten können die Plattform kostenfrei nutzen.


PerfectPace fehlt, genauso wie Time2Tri, eine Schnittstelle zu Zwift. Die Trainingsdaten von Lauf- und Rad-Workouts dieser populären Plattformen können nicht direkt eingelesen werden, sondern nur über Umwege wie Garmin Connect oder Strava. Das ist ein in meinen Augen für Triathleten bedeutsames Manko, da strukturiertes Radtraining mittlerweile für ganz viele Athleten auf Zwift stattfindet.


Time2Tri

Time2Tri sieht toll aus, ist intuitiv strukturiert und hat nichts, was man nicht braucht – dafür fehlen aber leider ein paar Features (z.B. eine Importfunktion von Zwift Workouts) und Kennzahlen zur Analyse der Leistungsentwicklung. Sowohl die Webversion als auch die App reagieren auffallend zeitverzögert – das fällt am Anfang nicht weiter auf, wirkt mit der Zeit aber störend. Wer die App sowohl als Coach, als auch selbst als Athlet nutzen möchte, kann in der Webversion leider immer nur eine „Seite“ anschauen – das macht das hin- und herspringen mühsam. Schön sind die zusätzlichen Features wie Pace-Rechner, Packlisten, Schwimmpläne, etc. Die zwei Gründer*innen sind mit Herz und Seele dabei, die Plattform ist von Athleten für Athleten. Das merkt man auch an der persönlichen Ansprache im Chat. Wer ein deutsches Start-up unterstützen möchte, ist bei Time2Tri an der richtigen Adresse.

Du hast Interesse an einem individuellen Lauf- oder Triathloncoaching? Dann nimm' gern unverbindlich Kontakt mit mir auf. Ich freue mich von dir zu hören!

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