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Leistungssport mit Kleinkind: Die drei goldenen Regeln für aktive Mamas und Papas

Martin Quitzke • 2. Juni 2022

Das Zusammenleben mit einem Baby oder Kleinkind stört die nächtliche Regenerationsfähigkeit der Eltern regelmäßig, was einen starken Einfluss auf die Leistungsentwicklung sportlicher Mamas und Papas hat. Eltern sollten diesen Umstand bei ihrer Trainings- und Wettkampfplanung unbedingt berücksichtigen, um Enttäuschungen zu vermeiden. In diesem Artikel erfährst du, was es beim Sport mit Kleinkind alles zu beachten gibt.

Sportschuhe eines Erwachsenen und Kindersandalen im Gras mit Bäumen

Die Vereinbarung von Leistungssport mit Kindererziehung ist keine leichte Aufgabe

Junge Mütter und Väter sind gesundheitlich besonders belastet

Die ersten Jahre mit einem Kind stellen eine enorme gesundheitliche Herausforderung für die Eltern dar. Entwicklungsschübe, Zahnschmerzen, Infektionen und vieles mehr sorgen dafür, dass der Schlafrhythmus immer wieder gestört wird und Eltern häufiger als vor der Geburt erkranken.

Ich erfahre das gerade selbst immer wieder am eigenen Leib. Unsere Tochter ist seit vergangenem August in der Kita und versorgt meine Frau und mich seitdem regelmäßig mit kleineren oder größeren Infektionen. Meine sportliche Form hat sich bei weitem nicht so entwickelt, wie ich mir das zum Beginn der Trainingssaison letzten Herbst gedacht habe. Die anvisierten neuen persönlichen Bestleistungen diesen Sommer sind damit in weite Ferne gerückt.

Aus meinen sportlichen Rückschlägen des vergangenen halben Jahres konnte ich ein paar wertvolle Erkenntnisse zum Drahtseilakt zwischen Kindererziehung und der eigenen sportlichen Entwicklung ziehen. Diese drei „goldenen Regeln“ findest du weiter unten. Bevor wir dazu kommen, möchte ich dir aber erst einmal einen Überblick über die gesundheitlichen Herausforderungen, die das Zusammenleben mit einem kleinen Kind mit sich bringt, geben.

Babys verlangen häufig nach Nahrung

In den ersten Monaten schläft ein Baby die meiste Zeit, wird allerdings auch nachts mehrfach munter und verlangt lautstark nach Nahrung. Wenn das Kind gestillt werden kann, schlägt dann (mal wieder) die Stunde der Mutter. Wenn das Kind die Flasche bekommt, können sich die Eltern diese Aufgabe teilen. So oder so: Die Eltern sehr junger Kinder genießen nur kurze Schlafphasen (und umso dickere Augenringe). Je älter das Kind wird, desto länger und planbarer werden die Schlafphasen. „Zum Glück ist das vorbei“ denken sich da viele Eltern nach einigen Monaten…aber die nächsten Herausforderungen stehen schon vor der Tür.

Von einem Entwicklungsschub in den nächsten

In den ersten 14 Monaten durchläuft ein Baby acht Entwicklungsschübe. In diesen Entwicklungsphasen werden die Sinne, die Sprache und die Motorik entwickelt und soziale Fähigkeiten erlernt. Wenn Kinder diese neuen Eindrücke verarbeiten, haben sie besonders großen Hunger, sind schneller schlecht gelaunt, besonders anhänglich und/oder ungeduldig, etc. Auch der Schlafrhythmus des Kindes gerät in diesen Phasen (mal wieder) außer Takt. Kinder kommen dann besonders gern zu Mama und/oder Papa ins Bett kuscheln, was dem Schlaf der Eltern eine besondere Dynamik verleiht…Kinder brauchen nämlich unglaublich viel Platz zum Schlafen.

Nächtliche Zahnschmerzen

Die ersten Milchzähne zeigen sich im Alter von 6 bis 8 Monaten. Der für die Kinder teilweise sehr schmerzhafte Zahnungsprozess endet mit etwa 2,5 bis 3 Jahren. Wenn der Kinderkörper in der Nacht zur Ruhe kommt, werden die Schmerzen besonders stark empfunden. Die plötzlichen Schmerzensschreie reißen Eltern unsanft aus dem Schlaf. Der akute Schmerz kann mit einem Zahnungsgel schnell gelindert werden. Was bleibt, ist die unterbrochene Nachtruhe.

Dauerschnupfen: Ein Infekt löst den anderen ab

Das Immunsystem eines Kindes muss sich erst entwickeln. Ein Kindergartenkind macht durchschnittlich 8 bis 9 Infekte pro Jahr durch, selbst 12 gelten noch als völlig normal. Kein Wunder, denn es gibt um die 200 Grippe- und Erkältungsviren, die ein Kinderkörper nach und nach kennenlernen und besiegen muss. Besonders in der kalten Jahreszeit, zwischen Oktober und April, laufen viele Kinder fast durchweg mit einer Schnupfennase durch die Welt und stecken ihre Eltern regelmäßig mit an. Dazu kommen noch Magen-Darm-Infekte, das 3-Tage-Fieber, Windpocken und andere Krankheiten, mit denen Kinderkörper in jungen Jahren fertig werden müssen. Mit der Einschulung ist der Spuk dann zum Glück meist vorbei. Bis dahin müssen sich Eltern darauf einstellen, sich immer wieder bei ihrem kleinen Sprössling anzustecken.

Die drei goldenen Regeln für sportliche Mamas und Papas

Was sollte man als sportliche Mama oder Papa nun also tun, wenn man sich neben der Elternrolle auch noch sportlich verwirklichen möchte?

1. Realistische Ziele setzen

Mit einem kleinen Kind an der Seite verfügt man einfach nicht mehr über die zeitliche Flexibilität und gesundheitliche Widerstandskraft wie vorher. Das sollte sich auch in den sportlichen Zielen widerspiegeln, denn persönliche Bestleistungen sind in dieser Phase kaum zu erwarten, wenn die nächtliche Regenerationsphase regelmäßig gestört wird. Vielleicht ist das entspannte Finish in dieser Zeit ja die beglückendere Alternative als eine bestimmte Zielzeit?

2. Die Zeit für Grundlagenarbeit nutzen

Mit langen, entspannten Läufen ohne Leistungsdruck kannst du dir während der Zeit als junge Mama oder Papa eine solide Grundlagenausdauer aufbauen. Lange Läufe im Fettstoffwechselbereich regen die Bildung von Mitochondrien in deinem Blut an. Diese „Zellkraftwerke“ sind für deinen Energiestoffwechsel bei aeroben Belastungen verantwortlich, deswegen gilt: Je mehr, desto besser. Später, wenn dein(e) Kind(er) „aus dem gröbsten raus sind“, kannst du dann wunderbar auf diesem Fundament aufbauen und mit Tempo- und Intervalleinheiten an deiner Schnelligkeit arbeiten.

3. Unterbrechungen einkalkulieren

Kleinkinder schlafen unruhig, werden immer wieder krank und stecken ihre Eltern gern mit an. Daran lässt sich nichts ändern, also kannst du es auch gleich einplanen. Dein Trainingsplan sollte Puffer für Krankheitsphasen enthalten oder statt dem ambitionierten 3-1 Rhythmus nur je zwei Belastungswochen, gefolgt von einer Ruhewoche, vorsehen.

Coaching auf Augenhöhe

Ich bin selbst Vater eines Kleinkindes und weiß, in welcher Situation du gerade bist. Gern schreibe ich dir einen individuellen Trainingsplan, der dich fit macht und dabei genug Luft für das Unplanbare enthält. Wenn du Lust bekommen hast, dich unter professioneller Anleitung sportlich weiterzuentwickeln, dann schreib‘ mir gern über das Kontaktformular. Ich freue mich, von dir zu hören!

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